Bisher noch keine Vermittlung

Die Stadt Langenau unterstützt das Projekt „Türöffner“. Eine Wohnung vermieten will bislang aber niemand.

Mitte März hat sich der Ausschuss für Soziales und Verwaltung (ASV) des Langenauer Gemeinderats einstimmig dafür ausgesprochen, 5000 Euro pro Jahr für das Projekt „Türöffner“ bereitzustellen. Wie berichtet, sollen dabei nicht genutzte Räume dauerhaft an hilfsbedürftige Menschen vermittelt werden. Die Verwaltung rechnet mit zwei bis drei Vermietungen pro Jahr. Richtschnur für die Kaltmiete: 395 Euro für 45 Quadratmeter.
Doch in Langenau gibt es ein Problem, wie Magdalena Tewes sagt, die für die Caritas Ulm/Alb-Donau das Projekt koordiniert: Auf die Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt und in Folge der Berichterstattung der SÜD-WESTPRESSE habe es keine Resonanz von potentiellen Vermieterinnen und Vermietern gegeben. „Gerne möchte ich jedoch richtig loslegen und vor allem den Menschen in Wohnungsnot helfen“, betont Tewes.
Ihr zufolge stehen auf der Warteliste viele Wohnungssuchende: Geringverdiener, Geflüchtete oder Leute in schwierigen Lebenssituationen. So seien insgesamt 120 Wohnungen in Ulm und im Alb-Donau-Kreis gesucht. Davon wollten 14 Familien oder Einzelpersonen „am liebsten nach Langenau beziehungsweise in Langenau bleiben“.

Öffentlichkeit sensibilisieren
Über die Gründe, warum sich bisher noch kein Vermieter aus Langenau gemeldet hat, kann Tewes nur spekulieren. Womöglich sei der Aufruf im Amtsblatt unter den vielen anderen Informationen untergegangen. Denkbar sei freilich auch, dass viele Vermieter kein Interesse hätten. Dabei gebe es durchaus Menschen, die von der kirchlichen Wohnraum-Initiative sogar profitieren könnten. Als Beispiel nennt Tewes „eine ältere Dame, die alleine in ihrem riesigen Einfamilienhaus sitzt“, weil ihr Mann gestorben sei. Solche Menschen freuten sich, wenn jemand da sei, ab und an bei einigen anstehenden Arbeiten unterstützen könne.
Ende des Monats wollen die Projekt-Verantwortlichen überlegen, wie man die Öffentlichkeit für den Bedarf an Wohnungen intensiver sensibilisieren könne. Tewes schwebt zum Beispiel eine „Aktion in Verbindung mit Kunst“ vor.